Der Wald im Katinger Watt


Der Wald im Katinger Watt ist eine Anpflanzung aus den 70er Jahren. Natürlich würde ein solcher Wald nich so nahe der See entstehen können. Viele Sonderbelastungen sprechen dagegen:
  • Samen und Früchte werden bei den typischen Westwinden nur selten eingeweht.
  • Die Lebensbedingungen für Bäume sind durch die Salzfracht der Luft und den hohen Stand salzhaltigen Grundwasser erschwert.
  • Ohne menschlichen Eingriff der Grundwasserabsenkung würde so küstennah eine Sumpflandschaft mit Brack- bzw. landwärts Sumpfvegetation bestehen. 
  • Trotzdem wurde die Aufforstung mit dem Anspruch vorgenommen, naturnahe Arten in natürlicher Form anzupflanzen. Seltsame Umstände führten zu Einbringung von ungewöhnlichen Bäumen und Büschen, die zum Teil auf den Seiten zur Flora erläutert werden. 
    Es ist der Einbringung größer Kunstdüngermengen über Jahre und den technischen Fähigkeiten von Forstwirten und Wasserbauern zu verdanken, daß durch Grundwasserabsenkung und dem gezielten Aufbau einer oberwärts liegenden Süßwasserblase nach einem Vierteljahrhundert etwas waldähnliches im Katinger Watt entstand.
    Die Bäume wuchsen trotz kritische Fragen von Bürgerinitiativen und Naturschützern hoch, aber doch ist bis heute kein rechtes Waldökosystem entstanden. 

     
    Das Bild vermittelt die Reihenforstbepflanzung, ausgerichtet auf effiziente Befahrbarkeit, im Luftbild sieht die Waldanpflanzung in vielen Bereichen wie sehr strähniges, fettiges und grobgekämmtes Haar aus. Allerdings ist auch ein leichter Bogen der Reihen zu erkennen - naturnah war die Idee den Wald so zu forsten, daß keine glatte Durchsicht möglich ist.
    Auf dem Bild wird zudem deutlich, daß in weiten Bereichen der Wald einer Reihenpflanzung von Bäumen auf einer Wiese gleicht. Eine waldtypische Bodenvegetation hat sich bis heute nur in wenigen Kleinbereichen eingestellt. In diesen Kernbereichen erscheinen langsam seit Beginn der 90er Jahre erste Pilzarten.
    Und obwohl nur durch stetige Eingriffe und Regulierung überlebensfähig haben sich Anfänge von Waldbildung entwickelt. Noch immer nicht Einig aber doch weit aufeinander Zubewegt haben sich Umweltschützer und Forstleute. Die heutigen Eingriffe geschehen zumeist im Einklang.Das Kernproblem bleibt die Süßwasserblase zum Schutz der Bäume wider den Bedürfnissen seltener Arten und Biotope an hohes Grundwasser für das die tiefe der Süßwasserblase unwichtig ist.
    Nichts desto trotz, es gibt Walderlebnis, wenn auch im Anfangsstadium, für Mensch und Tier, im Katinger Watt. Unnatürlich ist es dort, aber dafür auch wundersam bunt. Von Naturschutzseite ist anzuerkennen, daß bereits viele niemals so küstennahe Vogelarten einzug hielten, mit Glück und Bedachtsamkeit kann auch eine bunte Botanik weiter gedeihen.

    Aller Kontroverse trotz, der Wald im Katinger Watt hat Aspekte einer unüblichen Esthetik, läßt wunderschönes sehen.
     
     


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